Unsere Projekte

Biodiversität und Landschaft

Unser Ziel ist es, durch Projekte in der Region die Biodiversität zu fördern. Dadurch können früher allgegenwärtige, aber heutzutage seltene bis ausgestorbene Brutvögel (wie zum Beispiel Feldlerche, Raubwürger, Neuntöter, Dorngrasmücke, Schwarzkehlchen) ihren Lebensraum zurück erhalten. Hier ein Auszug unserer Projekte:

  • Renaturierung "kleine Sandgrube" Biel-Benken
  • Biodiversitätsförderung Hinterlindenhof Therwil
  • Ökologische Aufwertung am Veloweg nach Ettingen
  • Mehlschwalben- und Mauerseglerhaus in Riehen
  • Sanierung Weiher Langmatten Therwil
  • Förderprojekt Zauneidechsen Rodersdorf
  • Eisvogelbrutwand Birsig Biel-Benken
  • Pflanzen und Pflegen von Hecken, Obstgärten und Buntbrachen auf den umliegenden Höfen (Grossmatthof, Birsmattehof, Schliefhof, Hinterlindenhof) 
  • Sträucherpfad Känelrain, Überlaufbecken Au
  • Dohlennistkästen in den Kirchen von Therwil und Rodersdorf
  • Pflanzung einer neuen Hecke im Siedlungsraum Witterswil
  • Mehlschwalben-, Mauersegler- und Fledermauskästen an der Trafostation beim Bahnhofschulhaus
  • Mehlschwalbenstation am "Sprützenhüsli" Therwil
  • Vogelhotel (Mehlschwalben) in Biel-Benken
  • Storchennester im Erlenhof Reinach
  • Grenzübergreifende Naturschutzprojekte (Obstgarten Wolschwiller F)  
  • Biodiversitätsprojekt Familiengartenverein in der Au von Therwil
  • Insektektenhotels an verschiedenen Orten in Therwil
  • Aufwertungsmassnahmen Erlenhof mit dem VNVR Reinach zusammen
  • Mosten 

 

 

Renaturierung „kleine Sandgrube“ Biel-Benken

Das grösste Projekt, welches der Natur- und Vogelschutzverein Therwil bis heute durchgeführt hat, ist die Renaturierung der kleinen Sandgrube in Biel-Benken.

Unter der fachlichen Leitung von Lukas Merkelbach von Mernatur wurde ein Projekt ausgearbeitet, welches folgenden Inhalt hatte: gestuften Waldrand, Holzschlag im angrenzenden Wald für mehr Licht, Rodung in der Sandgrube selbst, Entfernung von Neophyten, Freilegung der Sandwand usw. Neu wurde eine Feuchtzone integriert zur Förderung der Geburtshelferkröte und der Gelbbauchunke. Nachdem wir finanziell abgesichert waren, konnte im Frühling 2024 mit den Arbeiten begonnen werden. Der Arbeitsaufwand bei der Waldrandaufwertung war deutlich grösser als geplant. Darum musste Ende März das Projekt gestoppt werden, wollten wir als Naturschutzverein nicht während der Brutzeit in einem so sensiblen Gebiet arbeiten. Mitte September ging es dann weiter im eigentlichen Schutzgebiet. Wir staunten nicht schlecht, als bei den Rodungsarbeiten plötzlich eine Naturschutztafel zum Vorschein kam, welche vollständig eingewachsen war.

Die meterhohen Armenischen Brombeeren und Neophyten wurden entfernt. Grasverwachsungen wurden aufgelöst, damit der Sand wieder sichtbar wird. Dazu wurde ein Brunnen für die Amphibien eingegraben, welche nur temporär Wasser brauchen. Dies ist auch ein Zugeständnis an die Anwohner, damit sich die Lautäusserungen der Amphibien nicht über das ganze Jahr hinweg ziehen. Nach den umfangreichen Arbeiten war plötzlich ersichtlich, dass die kleine Sandgrube gar nicht kleiner ist als die gegenüberliegende grosse Sandgrube. Die Entwicklung dieses Gebietes wird mit Spannung zu verfolgen sein. Wir danken an dieser Stelle Alpiq, IWB, dem Karl Schopfer-Fonds, Fracht AG, dem Naturfonds salzgut, dem Natur- und Vogelschutzverein Oberwil und der Einwohnergemeinde Biel-Benken für die finanzielle Unterstützung. Ohne ihre Grosszügigkeit wäre es nie möglich gewesen, diesen grossen „Hoselupf“ als NVT durchzuführen.

                         

Biodiversitätsförderung Hinterlindenhof Therwil

Im Frühling 2024 kam der Landwirt Nico Betge auf den NV Therwil zu und bat um Beratung zur Förderung der Biodiversität auf seinem Hof. Das Ziel war, dass seine Kunden, welche seinen sehr schönen Hofladen aufsuchen, inspiriert werden sollten, damit sie ebenfalls bei sich zu Hause die natürliche Vielfalt in ihrem Garten oder auf dem Balkon stärken. In mehreren Gesprächen konnten die Ideen von Nico Betge mit den Anforderungen einer Aufwertung vereinbart werden. Die Ziele wurden definiert: Wildbienenstandorte, eine Hecke der Qualitätsstufe 2 mit Krautsaum, Ast- und Steinhaufen für Kleinsäuger und Unterstände für Reptilien und Kröten. Dazu ein Weiher, welcher mit dem Dachwasser des Gebäudes gespiesen wird. Die Fläche sollte mit naturnahen Elementen eingefasst werden. So wurde eine Fläche für eine Buntbrache reserviert. Eine weitere Fläche wurde ausgeschieden, um damit den Besuchern die Ackerbegleitflora zu zeigen. Viele dieser Blumen haben heute in der intensiven Landwirtschaft keinen Platz mehr. Das Gleiche gilt für Gräser, welche langsam wachsen. Auch ihnen wurde ein Standort zugewiesen.

Dieses Projekt war nur möglich durch die Unterstützung der Einwohnergemeinde Therwil im Rahmen des Projektes „Förderung von Natur und Landschaften“, der IWB Basel, des Hilfsfonds der Vogelwarte Sempach, des Karl Schopfer-Fonds und von privaten Spendern. Wir danken allen Sponsoren von ganzem Herzen wie auch Nico Betge, dass er uns die Möglichkeit geboten hat, eine solche Aufwertung auf seinem Hof vorzunehmen. Die Entwicklung wird sehr spannend werden.

30. Kantonaler Naturschutztag, 26. Oktober 2024

Ökologische Aufwertung am Veloweg nach Ettingen

Das Projekt wurde von Markus Plattner, Abteilungsleiter Natur und Landschaft, Ebenrain, schon im Frühling lanciert mit der Anfrage an den NVT, eine ökologische Aufwertung zu entwickeln und umzusetzen. 

NVT-Präsident Konrad Knüsel umriss zu Beginn das Vorhaben: Steinerne Wieselburgen, riesige Holzhaufen, eine Sandlinse und Sträucherpflanzungen sollen Brut- und Aufenthaltsorte schaffen für Kleinsäuger, Vögel, Insekten, Sand- und Wildbienen, sowie Nahrungs- und Schutzmöglichkeiten für unzählige Lebewesen.

 Gemeindepräsident Stefan Gschwind stattete uns einen Besuch ab, und er kam mit vollen Händen: Seine Schüler bauten ein schönes  Bienenhotel, das diversen Insekten und Solitär-Bienen zur Fortpflanzung dient. Und die Schüler werden noch zwei weitere Bienenhotels zusammenzimmern, welche zur Bereicherung des ökologisch aufgewerteten Landstreifens beitragen. Vielen Dank!

 

Mehlschwalben- und Mauersegler Haus in Riehen

Mehr Biodiversität im Siedlungsraum

Im Zuge der Fassadensanierung mit Balkonerweiterung wurde zugleich die Umgebung der Siedlung neugestaltet. Die Bau- und Wohngenossenschaft Höflirain plante an der Hörnliallee 81 und 83 und an der Rauracherstrasse 114-156 eine Gartenanlage, welche für Mensch und Tier gleichermassen ein breites Angebot bietet. Zum einen wurden Rasenflächen in wertvolle Bienenweiden, Staudenbeeten und Ruderalflächen umgebaut und bieten zahlreichen Insekten Lebensraum die notwendige Futterquelle. Nebst einem breiten Nahrungsangebot beinhaltet das Konzept auch verschiedene Lebensräume wie Büsche, Bäume, Totoholzhaufen, Igelhöhlen, Sandlinsen und nicht zuletzt zahlreiche Nistkästen für Vögel.

Schwalben- und Mauerseglerhaus

Auch für Mehlschwalben und Mauersegler sollte eine neue Heimat gefunden werden. Als Gebäudebrüterin hat sie zunehmend Probleme geeignete Nistplätze zu finden. Die Mehlschwalbe ist schweizweit gefährdet und steht auf der roten Liste der potenziell gefährdeten Vogelarten. Im Kanton Basel Stadt brüten sie nur noch an vereinzelten Stellen.

Eine gute Alternative zu den Nistkästen stellen daher spezielle Schwalbenhäuser dar, welche das Brüten abseits von sensiblen Fassaden ermöglicht. Unter fachmännischer Beratung von Konrad Knüsel, Natur- und Vogelschutzverein Therwil, und mit grosszügiger Unterstützung des Schweizer Hilfsfond der Vogelwarte Sempach konnte am 13. März ein Schwalbenturm im Garten aufgebaut werden und rundet die Anlage ab. Ein weiterer Garten der BWG Höflirain ist schliesslich mit diesem neuen Konzept fertig gestellt worden. Ganz im Sinne nach mehr Biodiversität im Siedlungsraum

 

                         

                 

Sanierung Weiher Langmatten Therwil

Die vier Weiher in der Langmatte wurden vor ca. 16. Jahren erstellt mit dem Ziel der Förderung von Insekten, Amphibien und Vögeln. Seit dieser Zeit wurden keine Unterhaltsarbeiten an den Weihern ausgeführt. Die Weiher sind verlandet und haben den ökologischen Wert mehrheitlich verloren. Dies können wir belegen, da der Natur- und Vogelschutzverein Therwil seit über 10 Jahren in diesem Gebiet Vogelkartierungen durchführt. Waren in der Anfangszeit Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger regelmässige Brutvögel, sind sie nun verschwunden. Das Gleiche gilt mehrheitlich für die Libellen. Da die Weiheranlagen in privatem Besitz ist, fehlt das Geld zur Sanierung. Der Natur- und Vogelschutzverein Therwil hat sich zum Ziel gesetzt, dies zu ändern.

Die Weiher wurden ausgebaggert, die Umgebungsarbeiten und Neupflanzungen von Sträuchern wurden  abgeschlossen. Neue Kleinstrukturen für Vögel und Kleinsäuger wurden erstellt, um zusätzliche Lebensräume zu schaffen.

Die Einwohnergemeinde Therwil hat einen Pflegeplan erstellt, damit der ökologische Zustand auch in Zukunft gewährleistet ist.

Die Realisierung des Projektes war nur möglich dank den grosszügigen Spenden von IWB Projektförderung Nachhaltigkeit und der Einwohnergemeinde Therwil.

    

Förderprojekt Zauneidechsen Hinterrain Rodersdorf

Auf das Jahr 2022 fand ein Wechsel des Bewirtschafters im Hinterrain in Rodersdorf statt. Der Hinterrain ist eines der wertvollsten ökologischen Gebiete von Rodersdorf. Bereits mit dem vormaligen Bewirtschafter konnte die Vernetzungsgruppe eine Vereinbarung treffen, dass die Hecken durch die Gemeinde Rodersdorf gepflegt werden und er einen finanziellen Beitrag dafür leisten muss. Dadurch waren die Hecken ökologisch in einem  sehr guten Zustand. Mit dem neuen Bewirtschafter versuchten wir, die Hecken in der Qualität zu zertifizieren und vom Kanton ins Heckeninventar aufnehmen zu lassen. Bei der Inspektion durch den Kanton Solothurn wurde dem Begehren stattgegeben und die Hecken bekamen die Qualitätsstufe 2. Während der Bewertung wurde die Frage gestellt, ob man in diesem Gebiet nicht auch die Zauneidechsen fördern könnte. Die Zauneidechsen stellen eine prioritäre Art innerhalb der Vernetzung in Rodersdorf dar. Zwei andere Förderprojekte wurden bereits in anderen Gebieten erfolgreich umgesetzt. Da noch ein kleines Vorkommen der Zauneidechsen im Hinterrain nachgewiesen werden konnte, wurde diese Idee aufgenommen.

Am 2. März 2023 gaben die Bewirtschafter, Maya Herzog und Stefan Peter, grünes Licht, dass am Montag, 6. März, mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Gian Caminada, ein Baggerführer der Extraklasse vom Forst Angenstein, hat das Terrain im Voraus besichtigt und bereits seinen Arbeitsplan erstellt. Damit das Kies und der Sand im Hang nicht abrutschen können, erstellte er mit Bagger eine Treppe in den Hang. So war einerseits die nötige Tiefe für die Überwinterung garantiert und anderseits auch die Wärmezonen, welche für die Tiere notwendig sind. Da  bereits wieder eine Wetteränderung angesagt war, wurde mit Scheinwerfern bis weit in die Nacht gearbeitet. Sechs grosse Mulden ungewaschener Sand und Mergel wurden verbaut. Dazu kamen zwei Mulden mit grossen Steinen und eine Mulde mit Holzstöcken und -Stämmen. Der abgetragene Humus konnte in der Umgebung sauber einmodelliert werden, so dass kein Abtransport notwendig war. So entstanden zwei neue Habitate für die Zauneidechsen, welche auch für Insekten tauglich sind und als Lebensraum dienen werden.

Die Realisierung des Projektes war nur möglich dank den grosszügigen Spenden von IWB Projektförderung Nachhaltigkeit, der Einwohnergemeinde Rodersdorf und privaten Sponsoren.

           

Eisvogelbrutwand Biel-Benken

Der Natur- und Vogelschutzverein Therwil konnte entlang der Birsig eine Eisvogelbrutwand erstellen. Der Eisvogel ist eine bedrohte Vogelart und kann an der Birsig öfter beobachtet werden. Steile unbewachsene Brutmöglichkeiten fehlen vollständig. Diese Lücke konnte mit dem Bau der Eisvogelbrutwand geschlossen werden.

Die Realisierung des Projektes war nur möglich dank den grosszügigen Spenden von Swisslos BL und der Einwohnergemeinde Biel-Benken.

Weissstorchenhorst in Rodersdorf

Zusammen mit der Ökologischen Vernetzung Rodersdorf organisiert der NVT im Januar 2022 die Montage eines neuen Storchenhorstes auf dem Werkhof.

Neuer Dohlenbrutplatz an dem Starkstrommasten Erlenhof

 Zusammen mit dem Naturschutzverein NSV Ettingen wurden zwei Starkstrommasten mit je 6 Dohlenbrutkästen im Januar 2022 aufgerüstet.

Dohlennistkasten in der katholischen Kirche Therwil

Unter der Leitung vom Natur- und Vogelschutzverein Therwil wurde im Herbst eine Nistgelegenheit für Dohlen errichtet.

Ferienpass Leimental

 Unter der Leitung vom Natur- und Vogelschutzverein Therwil wurde am 13. Juli 2021 in Witterswil eine Wieselburg gebaut.

Buntbrache Mooswasen

Die neue, geplante Buntbrache im Mooswasen wurde im April 2021 angesät. Gleichzeitig wurden fünf Strauchgruppen gepflanzt, damit für Schwarzkehlchen und Neuntöter eine Lebensgrundlage geschaffen werden konnte. Das Saatgut wie auch die Sträucher wurden vom Natur- und Vogelschutzverein dem Bewirtschafter zur Verfügung gestellt. Die Buntbrache entwickelt sich sehr gut. Es gibt Teile mit grossem Anteil Blumen, aber auch die Hirse ist gut vertreten, welche als Winternahrung für Vögel, die Sämereien benötigen, dient. 

Neupflanzung Hecke Lindenfeld

Am Freitag, dem 26. März 2021, pflanzte der Natur- und Vogelschutzverein Therwil in Zusammenarbeit mit der Schule 120 m Hecke.