Mehlschwalben- und Mauersegler Haus in Riehen
Mehr Biodiversität im Siedlungsraum
Im Zuge der Fassadensanierung mit Balkonerweiterung wurde zugleich die Umgebung der Siedlung neugestaltet. Die Bau- und Wohngenossenschaft Höflirain plante an der Hörnliallee 81 und 83 und an der Rauracherstrasse 114-156 eine Gartenanlage, welche für Mensch und Tier gleichermassen ein breites Angebot bietet. Zum einen wurden Rasenflächen in wertvolle Bienenweiden, Staudenbeete und Ruderalflächen umgebaut, diese bieten zahlreichen Insekten Lebensraum und die notwendige Futterquelle. Nebst einem breiten Nahrungsangebot beinhaltet das Konzept auch verschiedene Lebensräume wie Büsche, Bäume, Totholzhaufen, Igelhöhlen, Sandlinsen und nicht zuletzt zahlreiche Nistkästen für Vögel.
Schwalben- und Mauerseglerhaus
Auch für Mehlschwalben und Mauersegler sollte eine neue Heimat gefunden werden. Als Gebäudebrüterin hat sie zunehmend Probleme geeignete Nistplätze zu finden. Die Mehlschwalbe ist schweizweit gefährdet und steht auf der Roten Liste der potenziell gefährdeten Vogelarten. Im Kanton Basel-Stadt brüten sie nur noch an vereinzelten Stellen.
Eine gute Alternative zu den Nistkästen stellen daher spezielle Schwalbenhäuser dar, welche das Brüten abseits von sensiblen Fassaden ermöglicht. Unter fachmännischer Beratung von Konrad Knüsel, Natur- und Vogelschutzverein Therwil, und mit grosszügiger Unterstützung des Schweizer Hilfsfonds der Vogelwarte Sempach konnte am 13. März ein Schwalbenturm im Garten aufgebaut werden und rundet die Anlage ab. Ein weiterer Garten der BWG Höflirain ist schliesslich mit diesem neuen Konzept fertig gestellt worden. Ganz im Sinne von mehr Biodiversität im Siedlungsraum
Sanierung Weiher Langmatten Therwil
Die vier Weiher in der Langmatte wurden vor ca. 16. Jahren erstellt mit dem Ziel der Förderung von Insekten, Amphibien und Vögeln. Seit dieser Zeit wurden keine Unterhaltsarbeiten an den Weihern ausgeführt. Die Weiher sind verlandet und haben den ökologischen Wert mehrheitlich verloren. Dies können wir belegen, da der Natur- und Vogelschutzverein Therwil seit über 10 Jahren in diesem Gebiet Vogelkartierungen durchführt. Waren in der Anfangszeit Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger regelmässige Brutvögel, sind sie nun verschwunden. Das Gleiche gilt mehrheitlich für die Libellen. Da die Weiheranlage in privatem Besitz ist, fehlt das Geld zur Sanierung. Der Natur- und Vogelschutzverein Therwil hat sich zum Ziel gesetzt, dies zu ändern.
Die Weiher wurden ausgebaggert, die Umgebungsarbeiten und Neupflanzungen von Sträuchern wurden abgeschlossen. Neue Kleinstrukturen für Vögel und Kleinsäuger wurden erstellt, um zusätzliche Lebensräume zu schaffen.
Die Einwohnergemeinde Therwil hat einen Pflegeplan erstellt, damit der ökologische Zustand auch in Zukunft gewährleistet ist.
Die Realisierung des Projektes war nur möglich dank den grosszügigen Spenden von IWB Projektförderung Nachhaltigkeit und der Einwohnergemeinde Therwil.
Förderprojekt Zauneidechsen Hinterrain Rodersdorf
Auf das Jahr 2022 fand ein Wechsel des Bewirtschafters im Hinterrain in Rodersdorf statt. Der Hinterrain ist eines der wertvollsten ökologischen Gebiete von Rodersdorf. Bereits mit dem vormaligen Bewirtschafter konnte die Vernetzungsgruppe eine Vereinbarung treffen, dass die Hecken durch die Gemeinde Rodersdorf gepflegt werden und er einen finanziellen Beitrag dafür leisten muss. Dadurch waren die Hecken ökologisch in einem sehr guten Zustand. Mit dem neuen Bewirtschafter versuchten wir, die Hecken in der Qualität zu zertifizieren und vom Kanton ins Heckeninventar aufnehmen zu lassen. Bei der Inspektion durch den Kanton Solothurn wurde dem Begehren stattgegeben und die Hecken bekamen die Qualitätsstufe 2. Während der Bewertung wurde die Frage gestellt, ob man in diesem Gebiet nicht auch die Zauneidechsen fördern könnte. Die Zauneidechsen stellen eine prioritäre Art innerhalb der Vernetzung in Rodersdorf dar. Zwei andere Förderprojekte wurden bereits in anderen Gebieten erfolgreich umgesetzt. Da noch ein kleines Vorkommen der Zauneidechsen im Hinterrain nachgewiesen werden konnte, wurde diese Idee aufgenommen.
Am 2. März 2023 gaben die Bewirtschafter, Maya Herzog und Stefan Peter, grünes Licht, dass am Montag, 6. März, mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Gian Caminada, ein Baggerführer der Extraklasse vom Forst Angenstein, hat das Terrain im Voraus besichtigt und bereits seinen Arbeitsplan erstellt. Damit das Kies und der Sand im Hang nicht abrutschen können, erstellte er mit Bagger eine Treppe in den Hang. So war einerseits die nötige Tiefe für die Überwinterung garantiert und anderseits auch die Wärmezonen, welche für die Tiere notwendig sind. Da bereits wieder eine Wetteränderung angesagt war, wurde mit Scheinwerfern bis weit in die Nacht gearbeitet. Sechs grosse Mulden ungewaschener Sand und Mergel wurden verbaut. Dazu kamen zwei Mulden mit grossen Steinen und eine Mulde mit Holzstöcken und -Stämmen. Der abgetragene Humus konnte in der Umgebung sauber einmodelliert werden, so dass kein Abtransport notwendig war. So entstanden zwei neue Habitate für die Zauneidechsen, welche auch für Insekten tauglich sind und als Lebensraum dienen werden.
Die Realisierung des Projektes war nur möglich dank den grosszügigen Spenden von IWB Projektförderung Nachhaltigkeit, der Einwohnergemeinde Rodersdorf und privaten Sponsoren.
Eisvogelbrutwand Biel-Benken
Der Natur- und Vogelschutzverein Therwil konnte entlang der Birsig eine Eisvogelbrutwand erstellen. Der Eisvogel ist eine bedrohte Vogelart und kann an der Birsig öfter beobachtet werden. Steile unbewachsene Brutmöglichkeiten fehlen vollständig. Diese Lücke konnte mit dem Bau der Eisvogelbrutwand geschlossen werden.
Die Realisierung des Projektes war nur möglich dank den grosszügigen Spenden von Swisslos BL und der Einwohnergemeinde Biel-Benken.